Die LoRaWAN-Technologie ist längst am Markt angekommen. Ein Raumsensor oder ein Parkplatzsensor sind schnell installiert, die ersten Daten lassen sich auslesen und analysieren. Doch was dann? Vor dieser Frage stehen viele Stadtwerke und Kommunen. Ein mögliches Szenario ist die Integration der Daten in bestehende Fachanwendungen. Einen solchen Versuch hat nun die Stadt Delbrück gemeinsam mit der regio iT GmbH und der SCHRAML GmbH erfolgreich unternommen.
Daten aus den Pumpstationen in bestehende Fachanwendung übertragen
Im Rahmen des Projekts LoRaWAN 2.0 wurden in Delbrück stadtweit bereits mehr als 700 von 1.400 LoRaWAN-Sensoren ausgerollt. Ein Teil dieser Sensoren kommt auch in den 37 Abwasserhebeanlagen des Abwassernetzes zum Einsatz. Mit dem Ziel, die ausgelesenen Daten in bereits bestehende Fachanwendungen zu integrieren, haben die Stadt Delbrück, der Prozessleit- und Fernwirktechnikhersteller SCHRAML und der kommunale IT-Dienstleister regio iT eine Möglichkeit gefunden, Echtzeitdaten aus dem LoRaWAN-Netz in das Prozessleitsystem AQASYS zu integrieren. Dazu werden Daten des LoRaWAN-Servers in das BUS-Netz des Abwasserwerks eingespielt.
„Unsere Pumpensteuerungen bieten bereits alles, was zur Überwachung nötig ist. Mit Hilfe von LoRaWAN können wir die Daten nun effizient von den Pumpstationen in unsere Systeme übertragen“, erläutert Dirk Ottensmeier, Leiter des Abwasserwerks Delbrück. Künftig sollen neben Laufzeit und aufgenommener Leistung auch verschiedene Fehlermeldungen überwacht werden.
Parallelbetrieb mehrerer Systeme entfällt
Im Testaufbau konnte die erste Anlage auf das Prozessleitsystem aufgeschaltet werden. Die übrigen Anlagen werden im laufenden Projekt derzeit ebenfalls mit LoRaWAN-Sensorik ausgestattet und in das System integriert. Schon bald können die Mitarbeiter*innen des Abwasserwerks alle Abwasserhebeanlagen in der seit Jahren genutzten Fachanwendung AQASYS überwachen. Umschulungen, Einarbeitungen oder der Parallelbetrieb von mehreren Systemen sind nicht erforderlich.
„In Zukunft wird es nicht mehr praktikabel sein, für jede IoT-Lösung eine eigene Anwendung zu entwickeln“, erklärt Simon Wilbertz, Projektleiter LoRaWAN 2.0 bei der regio iT. „Wir müssen also nach Wegen suchen, Daten in Formaten zu präsentieren, die dem Anwender bereits vertraut sind. Schließlich werden die Daten nicht zum Selbstzweck erhoben, sondern um Prozesse zu optimieren und die Arbeit zu erleichtern“.
Mehr erfahren? Sprechen Sie uns an! vertrieb@regioit.de